Project Shelter demonstriert vor der Frankfurter Ausländerbehörde

"Seit Monaten bleiben Anfragen bei der Ausländerbehörde Frankfurt unbeantwortet. Deshalb verlieren viele Menschen ihren Job und werden illegalisiert. Denn Arbeitgebende fordern, dass die Menschen so lange zuhause bleiben, bis ihr Visum verlängert wurde." -- Auszug aus dem Aufruf von Projekt Shelter
Zum Video auf YouTube

Aufruf von Project Shelter zur Kundgebung an der Ausländerbehörde am 14.12.2023:

Seit Monaten bleiben Anfragen bei der Ausländerbehörde Frankfurt unbeantwortet. Deshalb verlieren viele Menschen ihren Job und werden illegalisiert. Denn Arbeitgebende fordern, dass die Menschen so lange zuhause bleiben, bis ihr Visum verlängert wurde.

Dadurch können viele Migrant*innen nicht mehr ihre Miete zahlen und werden in prekäre Verhältnisse gedrängt. Darüber hinaus erfahren sie rassistische Praktiken während ihres Besuches bei der Ausländerbehörde und Ermessenspielräume werden häufig nicht zu ihren Vorteilen ausgelegt - im Gegenteil. Vom Versagen der Ausländerbehörde sind auch Menschen in Ausbildung betroffen, wenn der Abschluss auf dem Spiel steht, weil die Ausländerbehörde die Aufenthaltserlaubnis nicht rechtzeitig verlängert.

Die Deutsche Bürokratie führt sich selbst ad absurdum, wenn Aufenthaltstitel jeweils nur für kurze Zeiträume (z.B. sechs Monate) verlängert werden, die Menschen so zu ständigen Behördengängen gezwungen werden, die Behörde aber gar keine Kapazitäten hat, um Termine anzubieten. Darüber hinaus werden Arbeitserlaubnisse für Menschen mit ungesichertem Aufenthaltsstatus wie der Duldung häufig zu spät erteilt, wodurch Menschen ihren Job ebenfalls nicht antreten können oder sogar verlieren.

Die Ausländerbehörde zwingt Menschen dazu, in kürzesten zeitlichen Abständen Dokumente neu zu beantragen, kann diese Organisation aber selbst gar nicht stemmen. Für die Betroffenen bedeutet das extrem lange Wartezeiten und dauerhafter existenzieller Stress und Unsicherheit.

Die Dysfunktionalität der Ausländerbehörde in Zahlen: für Frankfurt 15 000 unbeantwortete Mails - die Folge: die E-Mail-Postfächer wurden einfach abgeschaltet.

Aus diesen Gründen gehen wir am 14. Dezember auf die Straße und fordern: Schluss mit den rassistischen Praktiken, die durch ein rassistischen System legitimiert und ohne Konsequenzen ausgeübt werden. Die Ausländerbehörde schützt niemanden, sondern spaltet Menschen in Gruppen mit unterschiedlichen Rechten.

Armen und prekarisierten Menschen mit deutschem Pass wird vermittelt, ihre Situation hätte etwas mit Migration zu tun - wir wissen aber: niedrige Löhne, hohe Mieten und Kürzungen im Sozialstaat haben ihre Ursache darin, dass mit unserer Arbeit und unseren Leben immer höhere Profite gemacht werden sollen. Eine gute und sichere Zukunft für alle können wir nur zusammen erkämpfen!

Weiterführende Links: